Zeit dafür zu haben,
Blogbeiträge zu schreiben, ist ein Luxus
über Themen sehr intensiv nachdenken zu können.

2021-11-05

MICH ZU KENNEN IST EIN WEG

Rückblick - 28.06.2013:
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Seit nunmehr vier Jahren arbeite ich Vollzeit als angestellter Ingenieur. Mein Sohn, dessen Anwesenheit mich über Vieles nachdenken lässt, ist mittlerweile zwei Jahre alt.
Noch vor meinem Studium dachte ich, dass der Ingenieurjob mein Traumberuf wäre, hatte ich doch schon als Kind mit Herzblut und Feuereifer an allen möglichen wilden Erfindungen getüftelt.

Genau dies war auch der Grund, warum ich mit 17 Jahren meiner Lehre als Maschinenschlosser nachging, nur um danach als Geselle zu bemerken, dass ich rein als ausführendes Organ eingesetzt wurde, relativ wenig Freiraum hatte und jene gigantischen Konzepte anfertigen musste, welche den Federn der Ingenieure entsprangen. Eben weil ich selbst erfinden wollte, verkaufte ich im Alter von 23 Jahren all mein Hab und Gut und zog fort aus der Heimat, in ein kleines WG-Zimmer, um Maschinenbau zu studieren und mich in die Riege der Ingenieure einreihen zu können. So wuchs im Anschluss die Verantwortung und das Einkommen, doch vom freiem kindlichen Tüfteln, vom Herzblut Ausleben – durfte ich weiterhin nur träumen. Mitunter verständlich, bekam ich doch all das schöne Geld, weil ich dafür den Geist einer Firma in mich aufnehmen und leben sollte, damit jemand anderes seinen Träumen näher kam.

Es machte den Eindruck, als würde ich eine Weile damit zurechtkommen, bis zu der Zeit, in der meine Kerstin unser zweites Kind erwartete. Kinder sind wunderbringende Boten für mich, denn sie halten mir immer wieder vor Augen, dass es im Leben um Leidenschaft und Liebe geht.
Ich hingegen war am Ende meiner Kräfte. Zwar hatte ich einen angesehenen Job, doch hing ich in tiefen Depressionen, war von Angststörungen verfolgt und wollte nur eines: Frei und nach Herzensliebe mein Spiel spielen – nach meiner Art, meinen Werten und meinen Talenten.

So zog ich die Reißleine, suchte mir professionelle seelische Unterstützung, verließ meinen Job fürs Erste und meldete für drei Jahre Elternzeit an. 
Zeit, um mich wiederzufinden – Zeit, um mein Leben frei nach meinen größten Begabungen und tiefsten Freuden auszurichten – Zeit, um gestärkt aus meiner Sinn-Krise hervorzugehen und mich zum Besten aufzumachen, der ich sein kann.

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Bleib bei Dir und wähle den Dir zuträglichen Weg.
Der Sascha
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